Folgende Aussage Gandhi´s gibt seinen Satyagrahi-Geist des gewaltlosen Widerstandes sehr gut wieder, wie er es in seiner Biographie "Mein Leben" schrieb:
"Mag ein Satyagrahi auch noch so oft verraten werden, er wird immer wieder sein Vertrauen in den Gegner setzen, solange nicht zwingende Gründe zum Mißtrauen vorliegen. (...)
Er wird sich deshalb nie durch bloße Furcht vor Leiden zu grundlosem Mißtrauen verleiten lassen. Andererseits wird er sich, da er sich auf seine eigene Kraft (in Gottverbundenheit) verläßt, nichts daraus machen, wenn der Gegner ihn doch verrät. Er wird dennoch weiter vertrauen in der Überzeugung, daß er dadurch die Kräfte der Wahrheit stärkt und den Sieg näher bringt. (...)
Der Verfasser des Sanskrit-Spruchs "Versöhnlichkeit ist ein Schmuck des Mutigen" schöpft aus seiner reichen Erfahrung mit Satyagrahis, die nie irgend jemand den geringsten Anlaß geben, etwas an ihnen auszusetzen. Mißtrauen ist ein Zeichen von Schwäche und Satyagraha bedeutet Abtun jeder Schwäche und also auch des Mißtrauens; denn was soll Mißtrauen bei dem, der ja den Gegner nicht vernichten, sondern zu sich herüberziehen will.

Diese vorbildliche Haltung der von Gandhi geführten Inder bereits in Südafrika bewegte selbst einen der hartgesottensten Generäle zu folgender Aussage:
"Ich liebe eure Leute nicht und habe durchaus keine Lust, ihnen etwas zu Liebe zu tun. Aber was soll ich machen? Ihr helft uns in der Not. Wie können wir da Hand an euch legen? Ich wünschte oft ihr möchtet zur Gewalt greifen wie die englischen Streiker, dann wüßten wir sofort, wie wir euch loswerden würden. Aber ihr wollt ja nicht mal eurem Feind etwas Böses tun. Ihr wollt siegen lediglich dadurch, daß ihr selber Leiden auf euch nehmt, und übertretet nie eure selbstgesteckten Grenzen der Höflichkeit und Ritterlichkeit. Und eben das verdammt uns zu völliger Hilfslosigkeit."

Somit hat Mahatma Gandhi in großer Deutlichkeit die enorme Wirksamkeit der Prinzipien der Bergpredigt aufgezeigt.