Ein kurzer Einblick in die Bhagavad Gita zur Unterscheidungsschulung
Hier nun ein kurzer Einblick in die Bhagavad Gita. Es wird deutlich, wie stark sich später Gandhi an diese Grundsätze Arjunas, welche er in Kapitel 1, Vers 26 - 46 sprach hielt und wie stark fehlgeleitet Krishnas Erwiderungen auf Arjunas Bedenken, diese Schlacht zu beginnen, waren. Arjuna sprach tatsächlich im hohen Bewußtsein eines Satyagrahi.
Die folgenden Ausführungen werden im Zusammenhang mit Ausführungen von Rudolf Steiner dargelegt, welcher die Bhagavad Gita ebenfalls hochhielt und mit seinen Philosophien leider ebenfalls sehr stark an die Dunkelreiche Shambhalas angebunden war. Im Falle Rudolf Steiners muß man fast annehmen, daß er die Menschen bewußt täuschen wollte, da viele seiner Ausführungen versteckte magische Zauberformeln enthalten, welche durch seine komplizierte Ausdrucksweise für den Normalmenschen kaum zu durchschauen sind. Siehe bezüglich Rudolf Steiner auch den anschließenden Artikel auf dieser Homepage "Haben Sie gewußt - Woher kommen Rudolf Steiners Philosophien?".

Nachdenken: Rudolf Steiner - Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe
GA 142, Vorträge vom 28.12.1912 - 01.01.1913 in Köln.
Achtung - die folgenden Ausführungen Rudolf Steiners dienen der eigenen Unterscheidungsschulung, um deutlich zu machen, wie fehlgeleitet seine Ausführungen sind, wenn man begriffen hat, welches Wesen sich hinter Krishna wirklich verbirgt.
(Seitenzahlen nach der 2. Taschenbuchausgabe, 1986, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, CH)

(S. 123)"Was war denn sozusagen jener Lichtschein, in dem der Christus dem Paulus vor Damaskus erschienen ist? Was war das? Woher war das genommen?
(...) Daher jene Vollkommenheit, die zustande kommt, als sich die bedeutendsten Weltanschauungen Asiens in dem zwölfjährigen Jesusknaben, das Zarathustra-Ich mit dem Krishna-Geist, verbinden. Es spricht zu den Lehrern im Tempel nun nicht nur der Zarathustra - der spricht als Ich -, er spricht mit den Mitteln, mit denen einstmals der Krishna den Yoga verkündet hat; er spricht über einen Yoga, der wiederum eine Stufe in die Höhe gehoben ist; er vereinigt sich mit der Krishna-Kraft, mit dem Krishna selber, um bis zum dreißigsten Jahre heranzuwachsen. Und dann erst haben wir jene vollständige Leiblichkeit, die in Besitz genommen werden kann von dem Christus. So fließen die geistigen Strömungen der Menschheit zusammen. So haben wir wirklich, da das Mysterium von Golgatha geschieht, ein Mitwirken der bedeutendsten Führer der Menschheit, eine Synthesis des Geisteslebens.
Als Paulus seine Erscheinung vor Damaskus hat, da ist dasjenige, was ihm erscheint, der Christus. Der Lichtschein, in den sich der Christus kleidet, ist der Krishna. Und weil der Christus den Krishna zu seiner eigenen Seelenhülle genommen hat, durch die er dann fortwirkt, ist enthalten in dem, was aufstrahlt, ist in dem Christus auch alles das, was einstmals Inhalt der erhabenen Gita war."
(Zitat Rudolf Steiner Ende)

Und nun eine kurze Einführung in die geschichtlichen Hintergründe der Mahabharata-Schlacht und einige Auszüge aus der Bhagavad Gita

Auszüge aus der Bhagavad Gita
übersetzt und kommentiert von Swami Prabhupada, The Bhaktivedanta Book Trust, 1987.

(Swami Prabhupada (1886-1977) ist in dem Buch als "Gründer-Acarya der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein" bezeichnet)

(mein Kommentar ist kursiv gesetzt, herausragende Aussagen Arjunas sind fett, herausragende (entlarvende) Aussagen Krishnas fett und unterstrichen; Krishna wird im Buch Krisna geschrieben, mit Punkten unter r, s und n, vom Lautwert wie Krishna gesprochen, deshalb habe ich Krsna durch die bei uns übliche Schreibweise Krishna ersetzt; andere Punkte und Striche sind der Einfachheit halber weggelassen.)

(Seite XI - XII) Geschichtlicher Hintergrund der Bhagavad-gita
Die Bhagavad-gita, der "Gesang Gottes (Bhagavans)", beinhaltet die Unterweisungen Krishnas an Seinen Freund und Geweihten Arjuna, und sie wird in Indien schon seit Jahrtausenden von allen philosophischen Schulen als Buch höchster Weisheit und Wahrheit verehrt. Literarisch gesehen, ist die Bhagavad-gita ein Teil des berühmten Sanskritepos Mahabharata, das von Ereignissen der Weltgeschichte bis hin zum gegenwärtigen Zeitalter des Kali berichtet. Als dieses Zeitalter begann - vor rund 5000 Jahren -, kam es zur großen Schlacht von Kuruksetra, und unmittelbar vor Beginn dieser Schlacht verkündete Krishna die Bhagavad-gita, was den Höhepunkt des Mahabharata darstellt.

Die Schlacht von Kuruksetra war ein Familienkrieg innerhalb der glorreichen Kuru-Dynastie, deren berühmte Vorfahren, wie König Bharata, König Kuru und König Santanu, ebenfalls im Mahabharata beschrieben werden. Santanus Sohn Vicitravirya hatte drei Söhne: Dhrtarastra, Pandu und Vidura. Dhrtarastra, der älteste der drei Brüder war von Geburt an blind, und deshalb ging der Thron an Pandu über. König Pandu hatte fünf Söhne namens Yudhisthira, Bhima, Arjuna, Nakula und Sahadeva, und Dhrtarastra hatte hundert Söhne, von denen der älteste Duryodhana hieß. Dies sind, neben Krishna, die wichtigsten Namen des Mahabharata, und sie werden auch in der Bhagavad-gita, vor allem im Ersten Kapitel erwähnt.


Als König Pandu jedoch frühzeitig starb, kamen seine fünf Kinder unter die Obhut ihres Onkels Dhrtarastra, der seinerseits den Königsthron bestieg, weil Pandus Kinder noch nicht alt genug waren, um das Erbe ihres Vaters anzutreten. So wuchsen die Söhne Dhrtarastras und Pandus in der gleichen königlichen Umgebung auf. Gemeinsam erlernten sie vom erfahrenen Drona die Kriegskunst und empfingen die Ratschläge und Unterweisungen Bhismas, des ehrwürdigen "Großvaters" der Familie.


Doch die Söhne Dhrtarastras, allen voran Duryodhana, hegten Haß und Neid gegenüber den Pandavas, und der blinde, üble Dhrtarastra wollte, daß seine eigenen Söhne, und nicht die Söhne Pandus, das Königreich erbten.
So kam es, daß Duryodhana mit Dhrtarastras Zustimmung verschiedenste Schritte unternahm, um die jungen Söhne Pandus zu töten, und es war nur dem umsichtigen Schutz von Seiten ihres Onkels Vidura und ihres Vetters Sri Krishna zu verdanken, daß sie all diesen Mordanschlägen entkamen.
Obwohl Sri Krishna mit den Pandavas in einem Verwandtschaftsverhältnis stand, war Er, wie wir aus der Bhagavad-gita erfahren, kein gewöhnlicher Mensch, sondern der Höchste Herr Selbst, der auf die Erde herabgestiegen war und nun die Rolle eines Königs spielte. In dieser Rolle war Krishna der Neffe von Pandus Gattin Kunti, auch Prtha genannt, der Mutter der Pandavas.
Als ewiger Beschützer Seiner Geweihten und der Prinzipien der Religion begünstigte Krishna die rechtschaffenen Söhne Pandus und ließ ihnen Seinen Schutz zukommen.

Eine entscheidende Wende trat ein, als der heimtückische Duryodhana die Pandavas zu einem Würfelspiel herausforderte. Im Verlauf dieses verhängnisvollen Glücksspiels gewannen Duryodhana und seine Brüder den gesamten Besitz der Pandavas, ja sogar Draupadi, deren keusche und treue Frau. In ihrer Vermessenheit versuchten sie, Draupadi vor den Augen aller versammelten Prinzen und Könige zu entkleiden, wovor Krishnas göttliche Hand sie jedoch beschützte. Dieses Glücksspiel, das von Anfang an ein Betrug war, beraubte die Pandavas ihres Königreiches und zwang sie, für dreizehn Jahre ins Exil zu gehen.

Als die Pandavas aus der Verbannung zurückkehrten, wandten sie sich auf Krishnas Anraten hin an Duryodhana, um ihren rechtmäßigen Anspruch auf das Königreich geltend zu machen; doch Duryodhana schlug ihre Forderung prompt ab. (.....)

Die Pandavas, die für ihre charakterliche Größe berühmt waren, erkannten in Sri Krishna die Höchste Persönlichkeit Gottes, die sündhaften Söhne Dhrtarastras jedoch nicht. Krishna Seinerseits ließ es vom Wunsch der beiden gegnerischen Parteien abhängig sein, auf welcher Seite der Schlacht Er teilnehmen würde. Er als Höchste Persönlichkeit Gottes würde nicht persönlich mitkämpfen, und Er stellte es beiden Parteien frei, zu wählen, ob sie Krishnas Armee oder Ihn Selbst als Berater und Helfer haben wollten. Duryodhana, der machtgierige Stratege, entschied sich sogleich für Krishnas bewaffnete Streikräfte, während die Pandavas gleichermaßen begierig waren, Krishna persönlich auf ihrer Seite zu haben.

Krishna übernahm die Rolle des Wagenlenkers von Arjuna, und so standen Arjuna, der berühmte Bogenschütze, und Krishna als sein Diener auf dem gleichen Streitwagen, mitten zwischen den beiden Heeren, die sich auf dem Schlachtfeld von Kuruksetra versammelt hatten. Dies bringt uns zum Beginn der Bhagavad-gita, wo der alte Dhrtarastra besorgt seinen Sekretär fragt: (...)"

1. Kapitel : Die Heere auf dem Schlachtfeld von Kuruksetra
Vers 1: Dhrtarastra sprach: O Sanjaya, was taten meine Söhne und die Söhne Pandus, als sie sich an der Pilgerstätte von Kuruksetra voller Kampflust versammelt hatten. (.....)

Vers 14: Auf der anderen Seite ließen sowohl Sri Krishna als auch Arjuna, die auf einem großen, von weißen Pferden gezogenen Streitwagen standen, ihre transzendentalen Muschelhörner erschallen. (..... ) (es werden viele Personen genannt, die ihre Muschelhörner erschallen ließen)


Vers 19: Der Klang der Muschelhörner war gewaltig, und da er sowohl im Himmel als auch auf der Erde wiederhallte, zerriß er die Herzen der Söhne Dhrtarastras.


Vers 20: Da nahm Arjuna, der Sohn Pandus, auf dessen Streitwagen sich die Fahne mit dem Zeichen Hanumans befand, seinen Bogen auf und machte sich bereit, seine Pfeile abzuschießen. Er blickte über die Schlachtreihe der Söhne Dhrtarastras, und dann, o König, sprach er zu Sri Krishna die folgenden Worte.


Vers 21-22: Arjuna sagte: O Unfehlbarer, bitte lenke meinen Streitwagen zwischen die beiden Heere, damit ich all diejenigen sehen kann, die sich hier voller Kampfbegierde versammelt haben und gegen die ich in dieser großen Schlacht meine Waffen richten muß.


Vers 23: Laß mich diejenigen sehen, die hierher zum Kampf gekommen sind, um den niederträchtigen Sohn Dhrtarastras zu erfreuen.


Vers 24: Sabjaya sprach: O Nachkomme Bharatas, so von Arjuna angesprochen, lenkte Sri Krishna den vortrefflichen Streitwagen zwischen die Heere beider Parteien.


Vers 25: In der Gegenwart von Bhisma, Drona und allen anderen Herrschern der Welt sprach der Herr: O Partha, sieh nur all die Kurus, die sich hier versammelt haben.


Vers 26: Da erkannte Arjuna, der mitten zwischen den Heeren beider Parteien stand, seine Väter, Großväter, Lehrer, Onkel mütterlicherseits, Brüder, Söhne, Enkel, Freunde und auch seine Schwiegerväter und seine Gönner.


Vers 27: Als der Sohn Kuntis, Arjuna, all diese verschiedenen Freunde und Verwandten sah, wurde er von Mitleid überwältigt und sprach wie folgt.


Vers 28: Arjuna sagte: Mein lieber Krishna, beim Anblick meiner Freunde und Verwandten, die mit solcher Kampfbegierde vor mir stehen, beginne ich am ganzen Körper zu zittern, und mein Mund trocknet aus.


Vers 29: Mein ganzer Körper zittert, und meine Haare sträuben sich. Mein Bogen Gandiva gleitet mir aus der Hand, und meine Haut brennt.


Vers 30: Ich bin nicht imstande, hier noch länger stehenzubleiben. Mein Geist ist verwirrt, und mir schwindelt. Ich sehe nur Unheil drohen, o Krishna, Töter des Dämons Kesi.


Vers 31: Ich sehe nicht, wie etwas Gutes entstehen kann, wenn ich in dieser Schlacht meine eigenen Verwandten töte; mein lieber Krishna, ebensowenig begehre ich die Folgen dieses Tötens, wie Sieg, Besitz des Königreichs oder Glück.


Vers 32-35: O Govinda, was nützt uns ein Königreich, Glück oder sogar das bloße Leben, wenn all jene, für die wir dies begehren, jetzt in Reih und Glied vor uns auf dem Schlachtfeld stehen? O Madhusudana, wenn Lehrer, Väter, Söhne, Großväter, Onkel mütterlicherseits, Schwiegerväter Enkel, Schwäger und andere Verwandte bereit sind, ihr Leben und ihre Besitztümer aufzugeben, und vor mir stehen - warum sollte ich da den Wunsch haben, sie zu töten, selbst wenn sie sonst mich töten? O Erhalter aller Lebewesen, ich bin nicht bereit mit ihnen zu kämpfen, nicht einmal wenn ich dafür die drei Welten bekäme, geschweige denn diese Erde. Welche Freude werde ich daraus ziehen, wenn wir die Söhne Dhrtarastras töten?


Vers 36: Sünde wird über uns kommen, wenn wir solche Angreifer töten. Daher ziemt es sich nicht für uns, die Söhne Dhrtarastras und unsere Freunde zu töten. Was können wir schon gewinnen, o Krishna, Gemahl der Glücksgöttin, und wie können wir glücklich sein, wenn wir unsere eigenen Verwandten töten?


Vers 37-38: O Janardana, diese Männer, deren Herzen von Gier überwältigt sind, mögen keinen Fehler darin sehen, die eigene Familie zu töten oder mit Freunden zu streiten, aber warum sollten wir, die wir sehen können, welches Verbrechen es ist, eine Familie zu zerstören, solche Taten der Sünde begehen?


Vers 39: Mit der Zerstörung der Dynastie wird die ewige Familientradition vernichtet, und so gerät der Rest der Familie auf den Pfad der Irreligion.


Vers 40: Wenn in der Familie Irreligiosität vorherrscht, o Krishna, verlieren die Frauen der Familie ihre Reinheit, und wenn auf diese Weise die Moral der Frauen verfällt, o Nachkomme Vrsnis, entsteht unerwünschte Nachkommenschaft.


Vers 41: Wenn die unerwünschte Bevölkerung zunimmt, verursacht dies sowohl für die Familie als auch für diejenigen, die die Familientradition zerstören, ein höllisches Dasein.(...)


Vers 42: Durch die üblen Machenschaften derer, die die Familientradition zerstören und somit die Entstehung unerwünschter Kinder verursachen, werden alle pflichtgemäßen Tätigkeiten, die für das Wohl der Gesellschaft und der Familie bestimmt sind, zunichte gemacht.


Vers 43: O Krishna, Erhalter aller Menschen, ich habe durch die Schülernachfolge gehört, daß diejenigen, die die Familientradition zerstören, für immer in der Hölle leiden.


Vers 44: Ach, wie seltsam es ist, daß wir uns anschicken, schwere Sünden zu begehen. Getrieben von dem Wunsch, königliches Glück zu genießen, sind wir bestrebt, unsere eigenen Verwandten zu töten.


Vers 45: Es wäre besser für mich, wenn ich auf dem Schlachtfeld unter den Waffen der Söhne Dhrtarastras unbewaffnet sterben würde, ohne Widerstand zu leisten.


Vers 46: Sanjaya sagte: Nachdem Arjuna auf dem Schlachtfeld diese Worte gesprochen hatte, warf er seinen Bogen und seine Pfeile zur Seite und setzte sich, von Schmerz überwältigt, auf dem Streitwagen nieder.

(Ende erstes Kapitel)

2. Kapitel: Zusammenfassung des Inhalts der Gita
Vers 1: Sanjaya sagte: Als Madhusudana [der Töter Madhus], Krishna, Arjuna voller Mitleid und sehr betrübt sah, mit Tränen in den Augen, sprach Er die folgenden Worte.

Vers 2: Die Höchste Persönlichkeit Gottes sagte: Mein lieber Arjuna, wie konnten diese Unreinheiten über dich kommen? Sie ziemen sich in keiner Weise für einen Menschen, der die höheren Werte des Lebens kennt. Sie führen nicht zu höheren Planeten, sondern zu Schande.


Vers 3: O Sohn Prthas, gib dieser entwürdigenden Schwachheit nicht nach, Sie ist dir nicht angemessen. Gib diese kleinliche Schwäche des Herzens auf und erhebe dich, o Bezwinger des Feindes.


Vers 4: Arjuna sagte: O Töter der Feinde, o Töter Madhus, wie kann ich Männer wie Bhisma und Drona, die meiner Verehrung würdig sind, in dieser Schlacht mit Pfeilen bekämpfen?


Vers 5: Es wäre besser, in dieser Welt vom Betteln zu leben als auf Kosten des Lebens großer Seelen, die meine Lehrer sind. Obwohl sie vom Wunsch nach weltlichem Gewinn getrieben werden, sind sie immer noch Höhergestellte. Wenn sie getötet werden, würde alles, was wir genießen, mit Blut befleckt sein.


Vers 6: Auch wissen wir nicht, was besser ist - die Söhne Dhrtarastras zu besiegen oder von ihnen besiegt zu werden. Wenn wir sie töten wäre es besser, nicht mehr zu leben. Doch nun stehen sie vor uns auf dem Schlachtfeld.


Vers 7: Nun bin ich verwirrt und weiß nicht mehr, was meine Pflicht ist, und ich habe aus geiziger Schwäche meine Fassung verloren. In diesem Zustand bitte ich Dich, mir klar zu sagen, was das Beste für mich ist. Jetzt bin ich Dein Schüler und eine Dir ergebene Seele. Bitte unterweise mich.


Vers 8: Ich kann kein Mittel finden, diesen Kummer zu vertreiben, der meine Sinne austrocknet. Ich könnte nicht einmal davon frei werden, wenn ich ein blühendes und unangefochtenes Königreich auf der Erde gewänne und die Macht der Halbgötter im Himmel besäße.


Vers 9: Sanjaya sagte: Nachdem Arjuna, der Bezwinger der Feinde, so gesprochen hatte, sagte er zu Krishna: "Govinda, ich werde nicht kämpfen!" und verstummte.


Vers 10: O Nachkomme Bharatas, da sprach Krishna in der Mitte zwischen den beiden Heeren zu dem kummervollen Arjuna lächelnd die folgenden Worte.


Vers 11: Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Während du gelehrte Worte sprichst, betrauerst du, was des Kummers nicht wert ist. Die Weisen beklagen weder die Lebenden noch die Toten.


Vers 12: Niemals gab es eine Zeit, als ich oder du oder all diese Könige nicht existierten, und ebenso wird niemals in der Zukunft einer von uns aufhören zu sein.


Vers 13: So wie die verkörperte Seele in diesem Körper fortgesetzt von Knabenzeit zu Jugend und zu Alter wandert, so geht die Seele beim Tod in ähnlicher Weise in einen anderen Körper ein. Ein besonnener Mensch wird durch einen solchen Wechsel nicht verwirrt.


Vers 14: O Sohn Kuntis, das unbeständige Erscheinen von Glück und Leid und ihr Verschwinden im Laufe der Zeit gleichen dem Kommen und Gehen von Sommer und Winter. Sie entstehen durch Sinneswahrnehmung, o Nachkomme Bharatas, und man muß lernen, sie zu dulden, ohne sich verwirren zu lassen.


Vers 15: O bester unter den Menschen [Arjuna], wer sich durch Glück und Leid nicht stören läßt, sondern in beidem stetig ist, eignet sich gewiß dazu, Befreiung zu erlangen.


Vers 16: Diejenigen, die die Wahrheit sehen, haben erkannt, daß das Inexistente [der materielle Körper] ohne Dauer und das Ewige [die Seele] ohne Wechsel ist. Zu diesem Schluß sind sie gekommen, nachdem sie das Wesen von beidem studiert hatten.


Vers 17: Wisse, das, was den gesamten Körper durchdringt, ist unzerstörbar. Niemand ist imstande, die unvergängliche Seele zu zerstören.


Vers 18: Dem materiellen Körper des unzerstörbaren, unmeßbaren und ewigen Lebewesens ist es mit Sicherheit bestimmt zu sterben. Deshalb kämpfe, o Nachkomme Bharatas.


Vers 19: Weder derjenige, der denkt, das Lebewesen töte, noch derjenige, der denkt, es werde getötet, besitzt Wissen, denn das Selbst tötet nicht und wird auch nicht getötet.


Vers 20: Für die Seele gibt es zu keiner Zeit Geburt oder Tod. Sie ist nicht entstanden, sie entsteht nicht, und sie wird nie entstehen. Sie ist ungeboren, ewig, immerwährend und urernst. Sie wird nicht getötet, wenn der Körper getötet wird.


Vers 21: O Partha, wie kann ein Mensch, der weiß, daß die Seele unzerstörbar, ewig, ungeboren und unveränderlich ist, jemanden töten oder jemanden veranlassen zu töten?


Vers 22: Wie ein Mensch alte Kleider ablegt und neue anzieht, so gibt die Seele alt und unbrauchbar gewordene Körper auf und nimmt neue materielle Körper an.


Vers 23: Die Seele kann weder von Waffen zerschnitten noch von Feuer verbrannt, noch von Wasser benetzt, noch von Wind verdorrt werden.


Vers 24: Die individuelle Seele ist unzerbrechlich und unauflöslich und kann weder verbrannt noch ausgetrocknet werden. Sie ist immerwährend, überall gegenwärtig, unwandelbar, unbeweglich und ewig dieselbe.


Vers 25: Es heißt, daß die Seele unsichtbar, unbegreiflich und unwandelbar ist. Da du dies weißt, solltest du nicht um den Körper trauern.


Vers 26: Wenn du jedoch glaubst, daß die Seele [oder die Lebenssymptome] ständig geboren wird und für immer stirbt, gibt es für dich dennoch keinen Grund zu klagen, o Starkarmiger.


Vers 27: Jemandem, der geboren wurde, ist der Tod gewiß, und jemandem, der gestorben ist, ist die Geburt gewiß. Deshalb solltest du bei der unvermeidlichen Erfüllung deiner Pflichten nicht klagen.


Vers 28: Alle erschaffenen Wesen sind am Anfang unmanifestiert, in ihrem Zwischenzustand manifestiert und wieder unmanifestiert, wenn sie vernichtet werden. Warum soll man also klagen?


Vers 29: Einige betrachten die Seele als wunderbar, einige beschreiben sie als wunderbar, und einige hören, sie sei wunderbar, wohingegen andere, selbst nachdem sie von ihr gehört haben, sie nicht im geringsten verstehen können.


Vers 30: O Nachkomme Bharatas, der Bewohner des Körpers kann niemals getötet werden. Daher brauchst du um kein Geschöpf zu trauern.


Vers 31: Im Hinblick auf deine besondere Pflicht als ksatriya ("Beschützer der Gesellschaft", Krieger) solltest du wissen, daß es für dich keine bessere Beschäftigung gibt, als auf der Grundlage religiöser Prinzipien zu kämpfen. Daher gibt es keinen Grund zu zögern.


Vers 32: O Pártha, glücklich sind die ksatriyas, denen sich unverhofft solche Gelegenheiten zum Kampf bieten, da ihnen dadurch die Tore zu den himmlischen Planeten geöffnet werden.


Vers 33: Wenn du jedoch deine religiöse Pflicht des Kämpfens nicht ausführst, wirst du gewiß Sünden auf dich laden, weil du deine Pflichten vernachlässigst, und wirst so deinen Ruf als Kämpfer verlieren.


Vers 34: Für alle Zeiten werden die Menschen von deiner Schmach sprechen, und für jemanden, der einmal geehrt wurde, ist Schande schlimmer als der Tod.


Vers 35: Die großen Generäle, die deinen Namen und deinen Ruhm hoch ehrten, werden denken, du habest das Schlachtfeld nur aus Furcht verlassen, und so werden sie dich geringschätzen.


Vers 36: Deine Feinde werden schlecht über dich reden und deine Fähigkeit verspotten. Was könnte schmerzlicher für dich sein?


Vers 37: O Sohn Kuntís, entweder wirst du auf dem Schlachtfeld getötet werden und die himmlischen Planeten erreichen, oder du wirst siegen und so das Königreich der Erde genießen. Erhebe dich daher, und kämpfe mit Entschlossenheit.


Vers 38: Kämpfe um des Kampfes willen, ohne Glück und Leid, Sieg oder Niederlage zu beachten. Wenn du so handelst, wirst du niemals Sünde auf dich laden. (....)

(Krishna sagt viel richtiges, aber dann folgen Verdrehungen und Scheinwahrheiten. Krishna sagt an anderer Stelle auch "Handle, ohne über die Frucht deines Handelns nachzudenken". Damit will er die Menschen zu einem Handeln führen, bei dem sie nicht mehr über die karmischen Folgen nachdenken. Solche Philosophien haben über die gesamte Menschheitsgeschichte zu größtem Leid geführt. Es werden Werte hochgehalten, die absolut nicht göttlich sind, es wird eine kriegerische Verhaltensweise idolisiert und ein Handeln nach dem Herzen als Feigheit und Schwäche abgetan, welche einem "Mann" nicht anstehen. Was für verdrehte Werte werden hier hochgehalten. Würde Gott, der die pure Liebe ist so sprechen und handeln???! Krishna versteht es auf geschickteste Weise, Arjunas gesundes Empfinden zu verdrehen.)

4. Kapitel: Transzendentales Wissen
Vers 1: Die Persönlichkeit Gottes, Sri Krishna, sprach: Ich unterwies den Sonnengott, Vivasvan, in dieser unvergänglichen Wissenschaft des yoga; Vivasvan unterwies Manu, den Vater der Menschheit, darin, und Manu seinerseits lehrte es Iksvaku.

Vers 2: Diese höchste Wissenschaft wurde so durch die Kette der Schülernachfolge empfangen, und die heiligen Könige erlernten sie auf diese Weise. Aber im Laufe der Zeit wurde die Nachfolge unterbrochen, und daher scheint diese Wissenschaft, wie sie ist, verlorengegangen zu sein.


Vers 3: Diese uralte Wissenschaft von der Beziehung zum Höchsten wird dir heute von Mir mitgeteilt, weil du Mein Geweihter und Mein Freund bist und weil du deshalb das transzendentale Mysterium dieser Wissenschaft verstehen kannst.


Vers 4: Arjuna sagte: Der Sonnengott Vivasvan ist von Geburt her älter als Du. Wie ist es zu verstehen, daß Du ihn am Anfang in dieser Wissenschaft unterwiesest?
Vers 5: Die Persönlichkeit Gottes sprach: Viele, viele Geburten haben sowohl du als auch Ich in der Vergangenheit angenommen. Ich kann Mich an sie alle erinnern, doch du kannst es nicht, o Bezwinger des Feindes.

Vers 6: Obwohl ich ungeboren bin und Mein transzendentaler Körper niemals vergeht und obwohl Ich der Herr aller Lebewesen bin, erscheine Ich in jedem Zeitalter in Meiner ursprünglichen transzendentalen Gestalt.


Vers 7: Wann und wo auch immer das religiöse Leben verfällt, o Nachkomme Bharatas, und Irreligiosität überhandnimmt, zu der Zeit erscheine Ich.

Vers 8: Um die Frommen zu erretten und die Gottlosen zu vernichten und um die Prinzipien der Religion wiederherzustellen, erscheine Ich Zeitalter nach Zeitalter.

(vgl. Matth. 9, 13; Luk. 19, 10: Jesus Christus kam, um die Sünder mit Liebe zu erlösen und nicht, indem Er sie tötete. Die Unterschiede, wie Christus handelte und lehrte und wie Krishna handelte und lehrte sind überdeutlich. Lesen Sie jetzt, nachdem Sie einige Lehren Krishnas gelesen haben noch einmal den Auszug aus Steiners Vortragszyklus, und Sie werden sich fragen, von welchem "Christus" da die Rede ist. Der einen entscheidenden Frage muß sich jeder stellen: An welche geistige Ebene war Rudolf Steiner angebunden?)


Zitat aus Rudolf Steiner - Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe
(GA 142, Tb 2. Aufl., 1986, Vortragszyklus in Köln vom 28.12.1912 - 01.01.1913, zur Begründung der Anthroposophischen Gesellschaft, sie sind sozusagen Programm)
"Als Paulus seine Erscheinung vor Damaskus hat, da ist dasjenige, was ihm erscheint, der Christus. Der Lichtschein, in den sich der Christus kleidet, ist der Krishna. Und weil der Christus den Krishna zu seiner eigenen Seelenhülle genommen hat, durch die er dann fortwirkt, ist enthalten in dem, was aufstrahlt, ist in dem Christus auch alles das, was einstmals Inhalt der erhabenen Gita war."

Von welchem Christus ist hier die Rede? Würde Christus ein solches kriegerisches Verhalten gutheißen? Bei der Mahabarata-Schlacht kamen bis auf die Pandavas alle Krieger auf beiden Seiten um. Es waren 6,5 Millionen Menschen! Das stellt bald unsere beiden Weltkriege in den Schatten.