Nicht gewollt sein

... Er erkannte nicht, dass er in seinem Nicht-vergeben-Wollen
genauso stur war wie sein Vater im Nicht-annehmen-Wollen.
Er starb an seiner Trunk- und Drogensucht. ...


Quellenangabe: von Franz Falmbigl "UR - das wahre Ziel",
Heft 33, Seite 16,
http://anita-wolf.de

Ein Bekannter von mir, R., wurde bei einem Faschingsfest von zwei Menschen gezeugt, die sich nicht einmal näher kannten, wie es eben bei so einer Gelegenheit im rauschigen Zustand manchmal geschieht. Da war kein Kind, sondern nur die Lust am Zeugungsakt gewollt. Als dann aber doch eines entstand und die Frau damit schwanger war, wurde zwar geheiratet, aber nicht der Liebe wegen, sondern nur des Anstandes halber.

Da es aber die Liebe nicht war, welche die beiden zusammenführte, kam das, was kommen musste. Als R. 3 Jahre alt war, ließen sich die Eltern scheiden. Sie konnten sich nicht mehr verstehen, wie es hieß. An eine beiderseitige seelische Überwindungsarbeit, schon des Kindes wegen, wurde nicht gedacht, wie es eben allgemein oft so ist. Das Nicht-gewollt-Sein von Seiten der beiden Zeuger übertrug sich natürlich auf R. und wurde zu seiner tiefsten seelischen Wunde. Speziell vom Vater wurde er nicht wirklich angenommen, was dieser ihn immer wieder fühlen ließ. Die Sehnsucht von R., dass seine Liebe zum Vater erwidert würde, konnte durch dessen abweisende Haltung nicht erfüllt werden. Als R. dann noch seine erste Berufsentscheidung entgegen dem Willen seines Vaters änderte, verweigerte der Vater nicht nur ihm, sondern auch seiner Frau und seinen Kindern jeglichen Besuch in seinem Haus. Damit wurde nicht nur R. selbst, sondern auch seine ganze Familie abgewertet, was seinen Schmerz noch mehr vertiefte.

R. konnte es bis ins Mannesalter hinein nicht verkraften, dass er zwar gezeugt, aber dann nicht wirklich gewollt war. R. begann zu trinken und andere Drogen zu nehmen, um seinen tiefen Schmerz leichter ertragen zu können. Darüber hinaus lenkte er sich noch in Form von erhöhter Arbeitstätigkeit ab, die sich auf die Felder der gepachteten Landwirtschaft und seine Tischlerwerkstatt erstreckte. Seine Frau ertrug jahrelang die Alkoholsucht von R. und deckte dieselbe vor anderen Bekannten noch ab. Mit der Zeit aber wurde es ihr doch zu viel, und sie ließ sich nach dem vierten. Kind von ihm scheiden. Auch sie konnte seine seelische Verletzung, welche die Ursache des Trinkens war, nicht erkennen und verstehen, weshalb sie ihm auch nicht helfen konnte. Wieder wurde R., diesmal von seiner Liebsten, nicht mehr gewollt, was abermals ein schmerzvoller Schlag auf die alte unverheilte Wunde war.

Wie es oft so ist, verfing sich R. in einem verhängnisvollen Kreislauf, wonach er durch die eigene unverarbeitete Verletzung bzw. Entwertung seiner Liebe ein Verhalten erzeugte, durch das sich von ihm andere Menschen auch nicht gewollt fühlten, was dieselben geradezu herausforderte, ihm genau das anzutun, wovor er die größte Angst hatte, nämlich, dass er nicht gewollt wurde. Durch seine Trunk- und Drogensucht löste er genau diese Reaktion bei seiner Partnerin aus. Sie konnte ihn nicht mehr wollen, weil er, statt seine Verletzung aufzuarbeiten, damit er sie wirklich wollen hätte können, lieber an seiner Trunksucht festhielt. Hätte er seine Frau wirklich geliebt, dann hätte er ihr zuliebe sicherlich an seiner Wunde gearbeitet und die Trunk- und Drogensucht aufgegeben. Weil er das aber nicht tat, verließ sie ihn.

Um das Nicht-gewollt-Sein zu überwinden, wäre von R. eine seelische Leistung vonnöten gewesen, und zwar in dem Sinne, dass er seinem Vater hätte von Herzen vergeben müssen für die Ablehnung seiner Person und seiner Familie. Er hätte sich in ihn hineinfühlen und dessen eigene Verletzungen erkennen müssen, die ihn dazu bewogen oder sogar innerlich gezwungen haben, so und nicht anders zu handeln. Dann erst hätte R. sich aus seiner tiefen Beleidigung und Enttäuschung lösen und seine Wunde heilen können. Natürlich nicht ohne die Hilfe Gottes. Das erlaubte ihm aber sein Trotz bzw. sein Stolz nicht.

Später war sein Wille durch den Alkohol schon so geschwächt, dass er sich zu dieser wichtigen Überwindungsarbeit nicht mehr aufraffen konnte. Indem R. gar nicht merkte, dass er seine Partnerin entwertete, merkte er auch nicht, dass er seine eigene Entwertung damit bestätigte und fortsetzte. So wurde der Kreislauf der Selbstschädigung geschlossen. Das, was die „Babylon" begonnen hatte, führte er unbewusst fort und vollendete in ihrem Sinne die Zerstörung an sich selbst. R. brachte seinen Willen nicht in jene Reife, um sich von der elterlichen Entwertung befreien zu können.

Obwohl er durch das Lesen von geistigen Schriften und seinen Glauben an Gott genau wusste, was er zu tun gehabt hätte, um seine Wunde zu therapieren, tat er es doch nicht. Er erkannte nicht, dass er in seinem Nicht-vergeben-Wollen genauso stur war wie sein Vater im Nicht-annehmen-Wollen. Er starb an seiner Trunk- und Drogensucht.

Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen, denn fast jeder von uns trägt, wie schon erwähnt, verborgen im Unterbewusstsein eine seelische Verletzung in sich, die ihm in der Kindheit von der Ichsucht-Hure durch deren Vernichtungswillen zugefügt wurde. Gelingt es einem im reiferen Alter nicht, seinen Erdenauftrag als Mensch zu erkennen, der bekanntlich darin besteht, dass man sich Gott zuwendet und Ihn als die Quelle seines Lebens wieder anerkennt und Ihn über alles zu lieben lernt und die eigenen schlechten, lebensentwertenden Eigenschaften in gute, lebensfördernde umwandelt und die inneren Verletzungen mit Hilfe Gottes zu heilen versucht, ist es unmöglich, sich aus den Zwängen der Babylon zu befreien. Man bleibt ihr Sklave ein Leben lang und hat dann auch vergeblich auf der Erde gelebt. Die so genannte Selbstverwirklichung hingegen, wie sie zumeist in der weltlichen Psychotherapie und in manchen esoterischen Kreisen praktiziert wird, wo Gott ausgeschlossen bleibt, ergibt nur ein Kreisen um das eigene ichsüchtige Ego, welches dadurch nur noch gestärkt wird. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass wir uns ohne die Hilfe Gottes aus der babylonischen Falle nicht befreien können.


Sich dem Leben stellen
Quellenangabe: von M.H., 28.07.2006 aus "UR - das wahre Ziel", Heft 33, Seite 14,
http://anita-wolf.de

Stelle dich deinem Leben! Beziehe Stellung zu dir selbst und finde dich selbst, indem du die Schwierigkeiten deines Lebens annimmst. Die Schwierigkeiten des Lebens sind es, die dich zu Reife führen.
Viele Menschen versuchen den Schwierigkeiten des Lebens zu entfliehen und aus dem Wege zu gehen. Sie stellen sich nicht den eigenen Schattenseiten ihrer Seele.
An ihren Schwierigkeiten - so glauben sie - sei die äußere Welt schuld, und so hoffen sie insgeheim und unter falscher Auslegung des Wortes Gottes auf einen Untergang der äußeren Welt und Menschheit, weil sie denken, dadurch gingen auch all ihre eigenen Probleme und Schwierigkeiten, die sie mit ihren Mitmenschen und mit der Umwelt haben, mit unter und seien dann wie vom Winde verweht, so dass sie frei seien und sich ihr Geist dann in großer Freude in die Himmel erheben könne.

Sprach Ich nicht davon, dass das Himmelreich im Menschen ist und dass das Himmelreich Gewalt erleidet?
Gewalt gegen sich selbst und seine eigenen Schattenseiten, die es gilt, in Liebe zu sich selbst - in der eigenen Selbstannahme - zu verwandeln? Die Liebe zu Gott und zum Nächsten fängt immer bei sich selbst an, in der Annahme des Lebens, dass man sich den Schwierigkeiten des Lebens in sich selbst stellt und dass man die Ursache der eigenen Unzufriedenheit in sich selbst erkennt und nicht in äußeren Ursachen sucht.

Wer da auf eine Wandlung im Äußeren hofft und wer da glaubt, die Welt gehe unter durch globale Katastrophen und Kriege und hofft dabei insgeheim, dass seine eigenen Schwierigkeiten und seine Unzufriedenheit mit dem Leben untergingen, der irrt sich gewaltig, der hat Mein Wort der Liebe und Meine Barmherzigkeit, die den Liebetag überschattet, nicht verstanden und steht ferne Meinem Herzen!

Mir liegt nicht daran, am Tode und Untergang des Menschen!
Mir liegt alles aber daran, dass der Mensch in Mir und Ich im Menschen auferstehe!
Mir liegt alles daran, dass der Mensch sich als Kind Gottes und Mich als Seinen Vater erkennt!
Mir liegt alles daran, dass der Mensch die Liebe erkennt und von seinem falschen Denken und von seinen falschen Wegen umkehrt und Buße tut! Falsches Denken ist auch, wenn man sich durch den Untergang der äußeren Welt erhofft, dass es einem selbst dann innerlich um vieles besser gehe, weil sich dabei manche Lebensprobleme wie von selbst auflösten!
Lebensprobleme lösen sich niemals dadurch auf, wenn im Äußeren eine Welt (im Kleinen wie im Großen) untergeht, sie verlagern sich nur, denn diese Lebensprobleme sind nicht im Außen, sondern im Herzen der Menschen, und wer sie da nicht sucht und findet, für den mag eine ganze äußere Welt für sich selbst untergehen und er wird dabei alles verlieren und vielleicht auch sein Leben - aber seine Lebensprobleme wird er nicht verlieren!
Ich bin ein Gott der Liebe und des Erbarmens,
Ich bin kein komplizierter Gott und hetze auch keinen zu Tode,
erkenne, dass Ich angemessen gebe und erbitte,
Ich werde nie mehr von einer Seele verlangen, als sie zu geben vermag,
Ich fordere nie mehr, als ihre Fähigkeiten hergeben;
was Ich Mir von einem jeden erbitte, ist ein wenig Gegenliebe, ein Lächeln, ein kurzes Gedenken, ein gütiges Wort - ja, ein schlichtes Wort,
das vom Herzen kommt, nehme Ich wie eine Million Gebete entgegen. Beachtet wohl: schon ein blosser Gedanke ...
er wird von Mir wie eine Kostbarkeit angenommen;

Ich liebe jede Seele bis zur Torheit;
Ich bin wirklich ein sehr Zärtlicher und Sanfter Gott,
Ich bin milde mit Meinen Kindern; wer immer es sich einfallen lässt,
Mich Meinen Kindern als streng fordernden
und leicht erzürnten Gott vorzustellen, schadet Meiner Kirche.
Ich bin geduldig und gerate nicht so schnell in Zorn;
schnell bin Ich vielmehr, wenn es darum geht,
zu vergeben und zu vergessen;

Keiner sollte sagen, Ich sei nur für die heiligmässig lebenden Menschen da,
jeder weiss doch, dass Ich hingehe und die Kranken und Elenden auflese;
ja, gerade ihre Erbärmlichkeit weckt Mein Erbarmen; ihre Unfähigkeit,
Mich zu erreichen aktiviert erst recht Meinen Eifer,
sie zu Mir hochzuziehen und an Mein Herz zu pressen.

Ich bin Jesus, und Jesus heisst Heiland und Retter und Ich komme,
euch zu retten - und nicht, euch zu verdammen.
(Quelle: http://www.tlig.org/gm/gmmsg/gm485.html )
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